Wir leben ja im Jahr 2009, wenigstens noch einen Tag, dann kommt das Jahr 2010.
Es war Anfang September und ich begrüßte meine ersten Birnenqitten. Sie waren wunderbar geworden, ich hatte ja auch fast drei Jahre darauf gewartet. Irgendwie sah alles nach frühem Winter aus. Im Internet war zu lesen, dass mich ca 40 Grad im Schatten erwarten würden, allerdings nicht hier, sondern in Spanien. Ich hatte lange keinen Urlaub gemacht und schon gar nicht probiert, wie das heutzutage geht mit der Fliegerei per Internet. Mein Drucker lieferte mir sozusagen die eigenen Reiseunterlagen bis zur Bordkarte, na ob das denn gut geht.
Aber ich war ja noch dabei, mich in meinem Garten umzusehen. Die Traurigkeiten dieses Jahres hatten keinen Platz in der Üppigkeit der Pfirsiche, natürlich waren sie klein und waren hin und wieder vom Wetter gezeichnet, aber dafür waren sie viele, sehr viele. So mussten große Töpfe und kleine Gläser her und aus der ganzen Pracht wurde Mus und Marmelade.
Ach ja, den Wein hatte ich ganz vergessen, nun schnell auf die Leiter, den weißen Wein für die Menschen und den blauen für die Vögel im Winter, er war entschieden zu sauer befanden die Hühner.
Selbst drei Haselnüsse für Aschenputtel sollten sich finden.
Nun, alles organsisiert Hühnerfutter, Katzenfutter, Sachen kilogerecht nach Vorschrift gepackt und los über die Dörfer Mecklenburgs zum Flughafen nach Lübeck.
Bildbeschreibung - eigentlich gehört hier jetzt ein Video hin. ES gab nur zwei Flüge jenen Abend einmal Barcelona und meinen, nach Alicante, aber es war noch keiner da, so mitten auf dem Acker. Ich war vor gut 20 Jahren das letzte Mal hier, da mußte man noch die Hühner von der Flugbahn scheuchen, viel hat sich nicht geändert, nur die richtigen Hühner sind weg.
Ja und die Grenze, die gab es noch. Immer wieder unvorstellbar, für mich. Dann rein die Schlange mit der Wasserflasche für 3 Euro 50, das waren gut sieben Mark Westmark oder 35 Ostmark - dafür sind wir jetzt frei und fliegen für knapp 100 Euro quer durch Europa und zurück.
Ein netter Herr (unter Hundert) hilft mir einen vernünftigen Platz zu finden, eigentlich ist es wie Busfahren, früher - man muss nur zeitig genug da sein und vorne in der Schlange stehen. Ein Blick der Flugbegleiter über unsere Köpfe, ein Nicken, "alle da", das Nicken geht an den Piloten und der fliegt einfach los, eine halbe Stunde eher -"na, wenn doch alle da sind", meint mein Nachbar.
Zurück war es auch so, nachdem der Letzte schweißüberströmt angehetzt kam.
©: Susanne Gottschalk
Gummibäume waren in den 50-iger Jahren des letzten Jahrhunderts ein MUSS in den Wohnungen, mitleidserregende Staubfänger in meinen Kinderaugen, in Natur imposant und sehr dekorativ - also lieber alles dort lassen, wo es hingehört, eigentlich.
©: Susanne Gottschalk
©: Susanne Gottschalk
©: Susanne Gottschalk
©: Susanne Gottschalk
©: Susanne Gottschalk
©: Susanne Gottschalk
©: Susanne Gottschalk
Die Gischt hält inne,
der Schwung des Wellenkamms
grau in Eisfalten gelegt,
Wellenberge türmen sich in den Himmel,
unnahbar
alles Kleinliche klein werden lassen
versinken im Grün der Wälder
und im Weiß des Winters.
Regen- Schnee- und Sonnenwinde
surfen mit den Wolken
durch Jahrtausende.
©: Susanne Gottschalk
©: Susanne Gottschalk